Jahrgangsstufe 10 trifft zwei Zeitzeuginnen für intensiven Austausch über die Vergangenheit
Unser 10er Jahrgang hatte die besondere Gelegenheit am 08.05.2025, zum 80. Jahrestag des Kriegsendes, mit zwei Zeitzeuginnen zu sprechen, die das Ende des zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit im Umfeld Kreuztal miterlebt haben.
Frau Beims und Frau Reimann erzählten uns in einem bewegenden Gespräch gemeinsam mit dem Moderator Herr Giebeler von ihren Kindheitserinnerungen, vom Kriegsalltag und von dem Neuanfang 1945.
Beide Frauen waren in der Kriegszeit Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren. Frau Reimann berichtet von einem Bombenanschlag, der ihr besonders in Erinnerung geblieben ist, an diesem besagten Tag heulten mitten in der Nacht die Sirenen, die vor einen Bombenanschlag warnen, auf.
Frau Reimanns Mutter stürmte in ihr Zimmer, um sie zu wecken und bat sie gemeinsam mit ihren älteren Geschwistern schon in den nahgelegenen Luftschutzbunker vorzugehen, während sie ihr jüngeres Geschwisterkind fertig machte.
Da in keinem Haus ein Licht brannte und auch die Straßenlaternen ausgeschaltet waren, um nicht auf sich aufmerksam zu machen, mussten sie im Dunkeln Zuflucht finden. Vom einen auf den anderen Moment fiel sie zu Boden und spürte einen starken Schmerz in ihrem Bein.
Zu ihrem Glück fiel ihr Nachbar über sie, warf sie über seine Schulter und trug sie in den Bunker.
Bis heute weiß sie nicht, ob sie angeschossen wurde, von einem Auto angefahren wurde oder von einem Ast getroffen wurde. Sie verbrachten gemeinsam mit vielen Nachbarn zwei Wochen in dem Bunker. In dieser Zeit verstarben einige Menschen an ihren Verletzungen oder an Hunger.
Sie wurden durch amerikanische Soldaten befreit. Sie erzählt wie viel Angst sie vor den Soldaten hatte, sie aber von ihnen Kaugummi geschenkt bekommen hatte, um die Angst zu lindern.
Auch Frau Beims kann sich an einen Bombenanschlag sehr genau erinnern:
Sie war gemeinsam mit ihrer Mutter auf dem Weg zu ihrer Tante, welche vor einigen Tagen ein Kind bekommen hatte.
Kurz nach der Ankunft kam ein Bombenalarm und alle flüchteten gemeinsam in den Keller, um sich zu schützen. Sie erzählte, wie sie sich in eine Ecke stellte und anfing zu singen bis Stimmen von außerhalb kamen, die fragten, ob sie noch lebten.
Kurz darauf wurde die Wand aufgebrochen und sie konnten gemeinsam hinauskletterten.
Am Ende betonen beide Frauen noch einmal, dass so etwas nie wieder geschehen darf und wir die Zukunft in der Hand haben.
Mia B. & Lisa (Klasse 10b)